Neben der Pflege und Bewirtschaftung von Obstbäumen, kommt auch immer wieder die Frage auf, wie der Boden unterhalb der Bäum bewirtschaftet werden soll. Hanglagen, unebener Boden und die Baumscheiben erschweren mancherorts die Mahd mit Maschinen. Noch zu Großvaters Zeiten – und auch heute noch verstreut in den Alpenregionen, wurde und wird noch alles mit der Sense gemäht. Das Wissen über die Sense, das Dengeln und die verschiedenen Mahdtechniken ist größtenteils verloren gegangen. Am 11.07.2020 konnte der Verein Roland Reminder und seine Frau Luzia aus Seebach gewinnen, uns die Grundkentnisse rund um die Sense auf unserer Vereinswiese beizubringen. Der gelernte Hufschmied kam über seine Pferde auf die Sensenmahd. Mittlerweile hat er eine eigene Sensenwerkstatt und fertigt handgemachte Worbs für jeden Körpertyp an.
Im Laufe des Tages wurden die wichtigsten Schritte für eine erfolgreiche Mahd durchgegangen. Mit Geduld und viel historischem Wissen führte Herr Reminder die Teilnehmer an die Sense. Dabei zeigte sich das die Einstellung des Werkzeugs auf den jeweiligen Benutzer sowie die Schärfung des Sensenblattes – das sogenannte Dengeln – den wesentlichen Teil der Anwendung ausmacht. Alle Teilnehmer durften sich ausprobieren – je nach Land und Region gibt es icht nur unterschiedliche Sensentypen, auch das Dengeln wurde lokal spezialisiert.
Mit der geschärften Sense ging es dann auf die Wiese. Neben der geraden Mahd, wurde auch die Doppelmahd, sowie das ausmähen der Baumscheibe demonstiert und nachgemacht. Kaum hatten die bisher ungeübten Teilnehmer den Bogen raus, waren sie nicht mehr zu halten. Mit einem scharfen Blatt und richtiger Haltung ist das Sensen mit kaum ein Anstrengung verbunden! Das Rauschen des Blattes durch das Gras ist angenehm für die Ohren, die vielen Grashüpfer, Käfer und Tagfalter auf der Wiese bleiben unverletzt und krabbeln über das Mahdgut. Das hat überzeugt und viele haben gleich vor Ort ein paar handgemachte Sensen von Herrn Reminder erworben. Der Bewirtschaftung unserer Vereinswiese wie zu Großvaters Zeiten steht somit nichts mehr im Wege.
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